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  • Karin

Neurodiversität & Doula Begleitung






Was bedeutet denn jetzt eigentlich Neurodiversität und was hat das alles mit Doulas zu tun? 


Zum Thema Neurodiversität gibt es mittlerweile online wie offline schon eine Vielzahl guter und übersichtlicher Informationen (Literatur, Artikel, Podcasts etc.). 

Ich möchte hier auch gar nicht ins Detail gehen, sondern nur einen kurzen Überblick schaffen, denn der für mich eigentlich wesentliche Inhalt dieses Artikels folgt weiter unten. 


Die Bezeichnung Neurodiversität existiert schon seit den späten 1990er Jahren, ist aber in unseren Breiten tatsächlich noch nicht so lange im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen.

Sie ist ein Überbegriff für die neurologischen Unterschiede, die neurologische Vielfalt im Denken, Fühlen oder Handeln, Abweichungen vom so genannten neurotypischen Gehirn.  


Simpel ausgedrückt ganz einfach “anders” tickende Menschen, die von der “Norm” abweichen. 


Dieses anders Sein kann sich in ganz unterschiedlichen Bereichen und Ausprägungen zeigen und betrifft z.B. Lernen, Denkweise, Wahrnehmung, Interaktion oder Sprache. 

Das ist natürlich ein sehr breites Spektrum, man kann dazu aber unter anderem Eigenschaften zählen wie AD(H)S, Autismus, Dyslexie, Dyskalkulie und auch Hochsensibilität oder Hochbegabung. 


Wichtig ist in jedem Fall, dass diese Persönlichkeitsmerkmale nicht automatisch als Störung, Krankheit oder Nachteil gesehen werden sollten, sondern als ganz normale Formen menschlicher Entwicklung.  


Der Vorteil dieser Sichtweise von Neurodiversität ist, dass man den Fokus weglenkt von scheinbaren Defiziten hin zu einem individuelleren Denken, bei dem z.B. die Umgebung dem Menschen angepasst wird und nicht umgekehrt.

Denn was gesellschaftlich gesehen oft als Defizit gilt, könnte bei genauerer Betrachtung doch viele Stärken mit sich bringen.  


Die Beurteilung, ob eine Diagnose, Therapie oder Behandlung sinnvoll ist oder nicht und wie genau sich jemand definieren möchte, unterliegt einzig und allein der betreffenden Person selbst.  


Was bedeutet das jetzt für eine Doula Begleitung? 


Für mich als Doula ist es das Wichtigste, die Frau* und ihr persönliches Empfinden in den Mittelpunkt zu stellen. 


Es spielt dabei keine Rolle, ob es eine offizielle Diagnose gibt, ob eine angestrebt wird bzw. ob diese überhaupt existiert (für die Eigenschaft Hochsensibilität z.B. gibt es auch keine Kategorie oder Diagnose, der Begriff ist einfach eine Beschreibung für die Art und Weise, wie eine Person Sinnesreize und Emotionales aufnimmt). 


Wesentlich ist eine ganz individuell abgestimmte persönliche Begleitung, bei der wir gemeinsam herausfinden, was für eine positiv erlebte Schwangerschaft, Geburt und Wochenbettzeit relevant ist und im Vordergrund stehen soll. 


Diese Lebensphase ist (besonders beim ersten Kind) eine der prägendsten und auch emotional aufwühlendsten Zeiten im Leben einer Frau* (Stichwort “Muttertät”). 


Der Prozess einer Geburt ist schon für neurotypische Frauen* ein sehr sensibler und störungsanfälliger und für neurodiverse Gebärende* gilt dies umso mehr. 


Aus diesem Grund ist es wichtig bereits im Vorfeld zu klären, wie das passende Geburtssetting aussehen soll (Umgang mit Berührung, Lichtverhältnisse, Reizabschirmung, Kommunikation, usw.) und welche Personen dabei anwesend sind. 


Oder es bedarf einer besonders intensiven Unterstützung im Wochenbett, um mit den gravierenden Veränderungen, die die Geburt eines Kindes mit sich bringen, angemessen umgehen zu können.  


Diese und noch viele weitere Einflussfaktoren können wir im Voraus planen und besprechen, damit du dich voll und ganz auf diese intensive Erfahrung einlassen kannst. 


Für mich ist es sehr bedeutend, dass jede Frau* die Geburt ihres Kindes auch als Chance zur persönlichen Transformation und Entwicklung nutzen kann und dabei die Erfahrung macht, dass sie* über sich selbst hinauswachsen kann. 



Bist du bereit?  


 

Alles Liebe, Karin

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